Tourismus
Die Geschichte der Ortschaft Groß Ammensleben
Inmitten der fruchtbaren Magdeburger Börde und etwa 15 km nordwestlich von der Landeshauptstadt entfernt, liegt an der B 71 die Ortschaft Groß Ammensleben. Urkundlich wurde das Dorf erstmalig im Jahr 965 als Nordammuneslevu erwähnt.
Der Ort selbst war ein Familiengut der Grafen von Hillersleben-Ammensleben. Sie stifteten
auch das Familienkloster, das dann 1129 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Im
Jahr 1135 erfolgte die feierliche Einweihung des Klosters am Peter-und-Pauls-Fest durch
den Erzbischof Konrad von Magdeburg. Von der Fähigkeit und dem Eifer der Äbte war auch
der wirtschaftliche Zustand des Klosters abhängig. Den Bauernaufstand 1525 überstand das
Kloster dank Heinrich Schuckmann unbeschadet. Die Dorfgemeinde selbst hatte 1561 acht
Ackerleute und einunddreißig Kossaten. Am 02.10.1804 erfolgte die Aufhebung des Klosters
und die Umwandlung in ein königliches Domänenamt.
Wirtschaftlich begann in den nächsten Jahren ein großer Aufschwung. Auf dem
Domänengelände wurde 1840 eine Brennerei gebaut, 1851 im Ort eine Zuckerfabrik.
Groß Ammensleben ist seit 1842 ein Post-Anhaltepunkt und seit 1849 hält auch die
Eisenbahn. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1864 im Dorf bereits 1890 Personen und auf
der Domäne wohnten zusätzlich 55 Bürger. Es gab in Groß Ammensleben viele mittlere
Handwerksbetriebe und kleine Läden. Aber nach dem 1. Weltkrieg und der Schließung der
Zuckerfabrik hatte sich die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung sehr
verschlechtert. Große Hoffnung auf Besserung wurde auf den Bau des Mittellandkanals
gelegt.
Nach dem 2. Weltkrieg erfolgt auch in der Gemeinde die Enteignung und die Durchsetzung der
Bodenreform. Danach sind im Dorf fünf Alt- und 88 Neubauern ansässig. Bereits 1955
konnten die ersten Neubauerngehöfte und Eigenheime und im Jahr 1965 der erste Neubaublock
bezogen werden.
Da im Ort, außer der LPG und der Holzverarbeitung, keine namhaften Betriebe ansässig
waren, fuhren viele Einwohner nach Magdeburg und arbeiteten dort in der aufstrebenden
Industrie. Auch in Bleiche, wo ein Betriebsteil des „Erich-Weinert-Werkes“
aufgebaut wurde, fanden viele, besonders weibliche Mitbürger, einen Arbeitsplatz.
Sehr aktiv im Dorf ist die Freiwillige Feuerwehr, die 1996 ihr 100-jähriges Bestehen
feiern konnte.
Die größte organisierte Gemeinschaft ist der 75jährige Kleingartenverein, der über 200
Mitglieder hat. Ein reges Vereinsleben führen auch die anderen Gemeinschaften, wie das
DRK, die Sportler,
Angler und Jäger. Mit der Wende 1989/90 und im Zuge des Gemeinschaftswerkes
„Aufschwung Ost“ konnten sich auch im Ort wieder kleinere Geschäfte und
Betriebe ansiedeln. Ein größerer Betrieb, das Betonwerk Rekers, nahm seine Produktion im
Jahre 1993 auf.
Ab dem 1. September 1992 gehörte die Ortschaft mit ihren 1431 Einwohnern zur
Verwaltungsgemeinschaft „Niedere Börde“. Seit dem 01.01.2004 ist sie Teil
der neu gegründeten Gemeinde „Niedere Börde“,
deren Sitz in Groß Ammensleben ist.
Eingebunden ist Groß Ammensleben durch die ehemalige Klosterkirche der Benediktiner-Abtei
und jetzige
katholische Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ in die „Straße der
Romanik“, die vom Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt konzeptionelle und
finanzielle Förderung erhielt und vom damaligen Bundespräsidenten Richard von
Weizsäcker im Mai 1993 eröffnet wurde.
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